Alle Wege führen nach…Timor
15 11 2011Im Hinblick auf die weitere Reiseroute (Australien, Neuseeland etc.), stand nun nach Flores die Überlegung an, was machen bzw. wie weiter? Weiter ostwärts (u.a. Ost-/West-Timor) und sehen was ein erwartet oder den eher sicheren/umkomplizierten Weg via Flug nach Bali zurück und von dort via Flug nach Australien. In der weiterhin vorhanden „Reise-/Abenteuerlust“ entschied ich mich fuer Ersteres, d.h. „straight forward“ und kein zurück.
Allerdings ergab sich dann im Rahmen meiner weiteren Recherchen und Gesprächen das Problem, dass eine Weiterreise/Flug nach Australien nur von Ost-Timor (Dili) möglich ist. Was ich bis dahin nicht so ganz auf dem Schirm hatte, aufgrund meiner sowohl mangelnden Geschichtskenntnisse als auch der Null-Planung diesbzgl., war, dass Ost-Timor (eigentlich korrekt: Timor-Leste) ein eigener/unabhängiger Staat (nach langen Auseinandersetzungen mit Indonesien u.a.) ist, d.h. ein separates Visum notwendig war und somit entsprechende Vorbereitungen und ggf. Wartezeiten eingeplant werden mussten. OK, also alle möglichen Infos diesbzgl. zusammengesucht, was z.T. auch konträre Ergebnisse, d.h. eine gewisse Unsicherheit, hervorbrachte. Also, mit einem etwas komischen, aber auch interessanten, Gefühl im Bauch Richtung Kupang (West-Timor) aufgebrochen, d.h. von Maumere geflogen.
Der Abflug hatte ca. 1,5h Verspätung. Am Flughafen lernte ich Olen kennen, der im Kraftwerk von Kupang beschäftigt ist. Quatschten ein bissel – sehr sympathisch. Unspektakulärer Flug. Am Airport in Kupang angekommen teilten wir uns ein Taxi in die Stadt. An Unterkunft angekommen traf ich auf Bruce und Jerry (Australien) – zwei lustige ältere Typen. Gaben mir gleich ein paar Hinweise zu meiner Tour bzw. Vorhaben. Anschliessend noch in die nahegelegene Lavalon Bar, lernte dort Edwin (Eigentümer) und Nikola (Frankreich) kennen. Quatschten eine Weile und tranken Bierchen. Später noch heftige/laute Diskussion zwischen Edwin und seinem in der lokalen Politik beschäftigten Kumpel bzgl. Demokratie und Diktatur. Versuchten immer wieder mich mit einzubinden (obwohl ich alles dafür tat, um mich da tunlichst rauszuhalten), um ihre jeweiligen Standpunkte bestätigen zu lassen – funny!
Am nächsten Tag (Donnerstag) stand die Visum-Beantragung fuer Timor-Leste an. Auf dem Weg noch schnell Kopie des Passports gemacht. Schlug mich dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Konsulat durch, d.h. mit verschiedenen Bemos ohne das die Fahrer richtig englisch verstanden. Man muss wissen, das die engl. Verständigung ab Labuanbajo (West-Flores), je weiter man ostwärts kommt, immer limitierter wird. Auch die paar Brocken indonesisch helfen nicht unbedingt immer weiter, da z.T. völlig unterschiedliche Dialekte/Slangs. Am Konsulat angekommen, alles super relaxt…füllte ein paar Formulare sehr gemütlich auf einer Couch vor den „Countern“ aus. Quatschte noch ein bissel mit der Konsulatsdame bzgl. verschiedener Dinge, da sie sich offensichtlich sehr freute mal ein völlig „fremdes Geschöpf“ zu sehen. Das ganze sollte drei Arbeitstage dauern, d.h. ich hatte bis Montag (einschl. Wochenende) Zeit. Auf Rückweg wieder durch Verkehrsdschungel gekämpft, aber nette Indonesierin half mir etwas bei Translation.
Dann in eine Bar/Restaurant direkt am Wasser, um mir Gedanken zu machen die „Wartezeit zu überbrücken“. Kupang selbst ist jetzt nicht der schönste Ort zum verweilen/geniessen. Hatte mich dabei fuer einen Besuch von „Rote Island“ (exakter Ort: Nemberala) entschieden, da es sich sehr nett las/anhörte. Lernte in der Bar noch Leonard (England) und Richard (Australien) kennen. Zwei alte Hasen, die viel in der Welt unterwegs waren. Naja…es ging ein (lecker) Getränk nach dem anderen drauf und wir landeten irgendwann bei alten Kriegsgeschichten, da Leonard ein wandelndes Geschichtsbuch ist was Seekriege, Marine, Navy etc. angeht. Er war bei den Special Forces der Royal Navy und hatte u.a. beim Krieg um die Falkland-Inseln direkt mitgewirkt. Wankte irgendwann durch menschenleere Strassen Richtung Hotel ;).
Am naechsten Morgen dann via Speed-Ferry (ca. 1,5h) zur Insel Rote. Dann nochmal ca. 1,5h via Bemo nach Nemberala. Dieser Ort ist einer der populärsten Surf-Spots weltweit. Die passende Unterkunft (Anugerah) hatte ich ebenfalls am Abend zuvor in der Bar empfohlen bekommen. Super sympathischer Besitzer (Erasmus). Da die Season mehr oder weniger vorbei ist, war nicht mehr sehr viel los, was auch ok war. Absolut geile Location zum relaxen, beachen etc.. In der Unterkunft lernte ich auch noch Steve (Kanada) kennen. Super netter Typ, veranstaltet als Skipper Bootstouren in Kanada. Einen Tag später kam Richard, den ich in Kupang zuvor traf, auch noch nach Nemberala. Verbrachte die Tage mit relaxen, lesen, schwimmen, schnorcheln etc. Die Visibility unter Wasser war leider nicht ganz so super, sodass wir (auch) mögliche Dives nicht gemacht haben. Dann noch Motorbike ausgeliehen und die Küste langgeschossen. Ist schon sehr geil dort….weisse Strände, marineblaues/türkises Wasser. Am letzten Abend dann noch Danny (Local) kennengelernt, der eine Bar dort besitzt. Wollte nur kurz Pause machen…naja…es wurden dann doch wieder mehrere Stunden, da kurz darauf Richard und im Laufe der nächsten Zeit fünf weitere Aussie’s einkehrten. Alles verstanden habe ich bei dem „speziellen“ Gequatsche/Slang nicht mehr, aber trotzdem amüsant ;).
Am Montag dann zurück nach Kupang. An Ferry-Station noch sehr nette/witzige Unterhaltung mit Locals. Nach Rückkehr in Kupang gleich Visum abgeholt und Transport nach Timor-Leste fuer nächsten Morgen organisiert. Abends dann nochmal in die Bar vom letzten Donnerstag…und wen traf ich dort…Steve und Leonard. Naja, wurde mal wieder ’nen etwas längerer Abend… ;). Irgendwann ins Hotel und (sehr) kurz geschnuppelt, da Weiterreise nach Timor-Leste anstand.
Movies:
Movie – Rote Island (Nemberala, Anugerah)
Movie – Rote Island (Nemberala, Boat)
Movie – Rote Island (Nemberala, Around)
Pics:
Kategorien : Indonesien
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