Bissel unterwegs im Los Glaciares NP
25 01 2012Nach der wunderschönen, ja atemberaubenden, Expeditionskreuzfahrt sind wir dann noch zwei Tage in Ushuaia geblieben, um eigtl. noch etwas dort in der näheren Umgebung zu unternehmen. Ja…eigtl., aber einerseits lud das Wetter nicht unbedingt dazu ein und andererseits hielt sich unsere Begeisterung, nach etwas detaillierterer Recherche vor Ort, eher in Grenzen. Die Stadt selbst ist nicht unbedingt der Knaller bezieht aber eben seine „touristische Anziehung“ durch die spezielle Lage als DIE (vermeintlich) südlichste Stadt der Welt und als Tor zur Antarktis. (Anm.: offiziell ist Puerto Williams, mit der Fähre von Ushuaia zu erreichen, der südlichste Ort der Welt).
Somit machten wir uns dann auf der argentinischen Seite Patagoniens via Flug wieder nordwärts auf den Weg nach El Calafate. Ziel der nächsten Tage war insbesondere wieder die Natur dort kennenzulernen und zu geniessen, etwas trekking etc. Eingebettet in einer nicht unbedingt sofort anziehenden „Mondlandschaft“ liegt dieser kleine Ort, direkt am riesigen/wunderschönen „Lago Argentina“, des größten Frischwassersees Argentiniens. El Calafate ist ein beliebter touristischer Ort, aber wiederum ohne unangenehm zu sein. Wir hatten bei Ankunft im Ort etwas Probleme bei der Suche nach einer passenden Unterkunft, da grad High-Season war und alles ausgebucht schien (hatten keine pre-bookings gemacht), aber fanden dann nach einiger Zeit eine passende Unterkunft, vor allem mit netten, auskunftsfähigen Personal.
Das absolute Highlight dort ist der berühmte Gletscher „Perito Moreno“. Sehr touristisch, ja…aber…wow…imposantes Stück Natur wieder einmal! Verbrachten dort in der Umgebung des Gletschers ca. 6h. Die anderen Tage verbrachten wir mit einigen kleineren Ausflügen in der Nähe und entspannen.
Eine etwas nervige Situation war dort noch gewesen, dass es Probleme mit der Verfügbarkeit von Cash an den Geldautomaten im Ort gab. Es existierten nur 4 ATMs dort, wo sich fast immer lange Schlangen zum Abheben bildeten. Darüber hinaus war grad Wochenende, sodass einerseits besonders viele Besucher sich dort tummelten, die Kohle brauchten und andererseits dies bedeutete, dass eine Befüllung erst frühestens am Montag stattfinden würde. Das Problem ist nicht unbekannt, wie wir mitbekamen, aber so richtig interessieren tut das wohl trotzdem keinen…so sind’se diebzgl. nunmal die Gauchos ;). Mit etwas Glück und Verstand fanden wir noch einen passenden Time-Slot, um die wirklich letzte Kohle aus drei verschiedenen ATMs zu bekommen…das waren dann echt auch stapelweise 10-Peso-Scheine, die wir dann gefühlt „meterdick“ auf die Theke legten, um die Unterkunft + Weiterreisetickets zu bezahlen. Einige ungläubige Blicke bekamen wir natürlich schon, als die Stapel nicht in die Kassenfächer passten ;).
Nach drei Tagen El Calafate war uns dann nochmal (vor Buenos Aires) nach etwas anspruchsvollerem trekking in schöner Natur zumute. In diesem Zusammenhang bot sich ein ca. 3h Trip via Bus von El Calafate nach El Chalten an. Der Ort El Chalten ist super klein und bietet den direktesten Zugang zu den Bergmassiven des „Cerro Torre“ und des „Fitz Roy“. Durch diese exponierte Stellung ist auch dieser Ort wiederum auf Tourismus ausgelegt, aber auch hier wieder ohne zu nerven. Man traf ja auch dort auf eher gleich gesinnte Outdoor-Aktivisten. Allerdings gestaltete sich die Suche nach einer Unterkunft dort als echt problematisch, da alles wirklich mal komplett ausgebucht schien. Nach längerer harter Recherche fanden wir aber doch noch ein letztes Zimmer in einer Art Pension. Wie sich dann herausstellte…super Lage, Preis, freundlich etc. Somit konnten wir uns dann entspannt auf den Weg via Bus machen. Unterwegs noch eine ca. 1h Panne, sodass wir auf einen neuen Bus zum Umstieg warten mussten. Aber alles relaxt.
Nach Ankunft am Vormittag gleich mal die Wanderstiefel angeschnallt und bei bestem Wetter und schöner Natur/Szenerie zum „Lago Capri“ gelaufen. Belohnt wurde dieser Trip mit einem grandiosen Ausblick auf das Fitz Roy Massiv. Diese Bergformation besticht m.E. durch richtig Charakter. Imposanter Anblick! Bei der Entspannung an diesem Punkt lernten wir ein sehr sympathisches holländisches/norwegisches Pärchen kennen. Wanderten dann zusammen noch von dort bis zum See, genossen dort einige Zeit an einem kleinen Strand mit Blick aufs Gebirge (kein Witz) und gingen dann gemeinsam zurück, quatschten und genossen dann abschliessend in der Abendsonne bei nettem Gespräch einige „kühle Erfrischungsgetränke“. Abends dann noch gemeinsames Dinner…alles super nett! Am nächsten Tag ging es dann fuer knackige ca. 11km (oneway) zur „Laguna Torre“. Am Ende wurde man mit einem schönen, aber nicht überwältigenden Ausblick auf Cerro Torre belohnt. Nach langem Weg zurück noch was leckeres gegessen, um dann ziemlich erschöpft ins Bettchen zu fallen.
Nach knapp drei Tagen in El Chalten, fuhren wir wieder zurück nach El Calafate, da dort unser ca. 3h Flug nach Buenos Aires anstand. Alles weitere dann aus der Hauptstadt Argentiniens…
Movies:
Movie – Perito Moreno Gletscher (Anfahrt)
Movie – Perito Moreno Gletscher (View)
Pics:
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