Nach der etwas abrupten (wetterbedingten) Abreise aus Thailand kam ich via Flug in Kuala Lumpur (KL) am späten Sonntag Nachmittag an. Hatte am Flughafen in Krabi (Thailand) noch schnell ein (hoffentlich) passendes Guesthouse gebucht und hatte somit eine Adresse bzw. erste Anlaufstelle. Vom Flughafen ging es per Shuttle-Bus zur ca. 25km entfernten Trainstation, wo man mit dem Zug die City erreichen kann. Dort angekommen, ab ins Taxi zum Guesthouse. Jepp, läuft alles supi…naja, wieder mal nicht ganz…
Taxifahrer konnte das Guesthouse nicht finden, d.h. wir kreisten x-Mal um verschiedene Häuserblöcke, fragten Leute etc.. Ich fragte ihn, ob er ggf. die angegebene Tel.-Nr. anrufen könnte, um sicherzustellen das wir richtig sind, es keine Fake-Adresse ist etc.. Erst meinte er, er hat gar kein Telefon und dann das seine Prepaidkarte alle sei. Er fragte mich, ob ich nicht anrufen könnte. Ich machte ihm klar, das der Akku meines Telefons alle sei (hatte keine Lust wegen seiner Unfähigkeit zig EUR fuer den Anruf zu löhnen, weil hatte ja noch keine inländische Karte etc.). Weiterhin fragte ich ihn x-Mal, da wir wohl die richtige Strasse gefunden hatten, ob es denn keine Hausnummern zur Orientierung gibt, weil die hatten wir ja. Er meinte nein o.ae. Nach einiger Zeit fängt er fast an zu heulen und wird dann sauer/unfreundlich. Ich war kurz vor dem Rausschmiss und natürlich ebenso „bedient bzw. unruhig“, da ja absolut keinen Plan von der Stadt, wo wir sind, keine Möglichkeit online zu gehen um ggf. was neues zu finden etc., da grad angekommen. Es war auch bereits dunkel und die Gegend sah jetzt im ersten Moment auch nicht sooo einladend aus. Irgendwie konnte ich ihn dann doch zu einem Anruf überreden und wir fanden es – standen quasi 100m entfernt.
Wurde am Eingang von einem der Guesthouse-Besitzer abgeholt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das Guesthouse sehr neu dort ist und daher ggf. bei vielen (noch) nicht so bekannt…aber es gab durchaus Hausnummern ;). Im Guesthouse (eher Guest-Apartment) angekommen treffe ich auf die beiden Besitzer Uwe (Deutscher, der aber Steve genannt wird, da keiner in Malaysia Uwe aussprechen kann) und Shimi (Malay). Sie sind ein Paar. Uwe ist 50 Jahre und kommt ehemals aus Oranienburg und hatte dort in den 80/90er Jahren eine Kneipe…dachte höre nicht richtig ;). Er hat lange Zeit in Mittel-/Südamerika (u.a. Venezuela, Karibik) verbracht, aber nach realem (fast tödlichen) Kidnapping-Drama in Venezuela von dort weg. Lebte dann ein Jahr auf Zypern. Dort war es ihm zu kalt und kam dann über Umwege nach Malaysia ohne jegliche Beziehung, kulturelle und sprachliche Kenntnisse etc.. Nach einigen Problemen in DEU hatte er beschlossen nicht mehr zurück zu kommen. Shimi ist ca. 30 und hat lange Zeit im malaiischen Hotelgewerbe gearbeitet. Beide waren mir von Beginn an sehr sympathisch und irgendwie beruhte das auf Gegenseitigkeit – die Chemie stimmte! Damit erst keine Missverständnisse aufkommen…die konträren sex. Präferenzen haben wir zu Beginn geklärt ;).
Die Unterkunft ist wie ein grosses Apartment oder WG, somit fühlte man sich wie in einer eigenen Wohnung/WG. Wusste in diesem Moment irgendwie schon, dass ich dort eine Weile bleiben werde. Es kam noch besser…wurde gleich zum gemeinsamen Essen/Trinken in der Nähe eingeladen. Gar nicht lange überlegt….los geht’s! Tranken und quatschten bis ca. 1:00 Uhr, nach Rückkehr versackte ich mit Steve auf Lounge-Sofa, rauchten Pfeifchen, quatschten über alles mögliche und schauten Bilder von ihm aus seiner dt. Zeit bis ca. 4:00 Uhr. Und das coole war auch noch, dass die beiden nicht nur das Apartment vermieten, sondern auch noch ein akkreditiertes Tourismus-Unternehmen bzw. Agency sind, d.h. ich bekam so alle relevanten Informationen oder sonstige Unterstützung fuer meine weitere Malaysia-Erkundung aus erster Hand. Gerade Shimi als Local kennt sich bestens aus und kann Dinge arrangieren. Nach der Taxi-Hektik zuvor ein grandioser Ausklang…mit dem Wissen/Gefühl ein passendes Plätzchen fuer die nächste Zeit gefunden zu haben.
Das übliche dann am ersten „richtigen“ bzw. nächsten Tag…Steve erläutert mir einiges über Malaysia im Allgemeinen und Kuala Lumpur im Speziellen. Er drückte mir noch eine sog. Touch&Go-Karte zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in die Hand und begleitete mich dann noch bis zur nächstgelegenen Bahnstation. OK, die Lage des Guest-Apartments ist etwas ausserhalb der City, d.h. man muss etwa 10-15min bis zur Bahn laufen, aber unter Berücksichtigung aller Faktoren nahm ich das gern in Kauf. Also, erste KL-Tour begann so ca. 12:30 Uhr. War auf KL-Tower, da bessere Aussicht als Twin-Towers (Tip!). Anschliessend kurz in einen Mini-Zoo, dann zu den Twin Towers, Central Market, verschieden Parks etc.. Alles per Fuss & Bahn, um wieder einen besseren Eindruck von der Stadt zu bekommen. Es waren ca. 35 Grad und mittlere Luftfeuchte. Kam abends geschafft zurück und lernte polnisches Pärchen (Alexandra, Matteusz) kennen, die grad angekommen waren. Tranken und quatschten alle zusammen wieder bis in den Morgen…
Was wir als Touristen nicht wussten, aber dann vor Ort mitbekamen war – am 30./31. August standen Feiertage an. Am 31. August 2011 der Nationalfeiertag Malaysias, auch „Merdeka“ genannt. Malaysias Landesflaggen wehen aus diesem Anlass überall im Land, wenn die Malaysier ihren Unabhängigkeitstag feiern. Feuerwerke, bunte Paraden und historische Ausstellungen in Shoppingzentren und Hotels erwarten die Gäste. Kulturelle Shows geben Einblicke in die vielfältige Lebenswelt der Malaysier. Zeitgleich zu Merdeka fand in diesem Jahr auch „Hari Raya Aidil Fitri“ statt. Das Ende des Fastenmonats Ramadan begehen die Moslems in Malaysia wie anderswo auf der Welt mit dem Aidil Fitri-Fest am 30. und 31. August 2011. Es ist ein Dankfest, bei dem man sich nach den Wochen des Fastens wieder dem Leben zuwendet. Man trifft Freunde, verteilt Almosen und genießt traditionelle Köstlichkeiten. Nach dem Ramadan und den Feierlichkeiten stehen 1 Monat lang solche Feiern/Zusammenkünfte an. Darüber hinaus ist es als Fremder erlaubt an solchen Feiern bei wildfremden Menschen teilzunehmen. Weiterhin ist eine witzige Sache, das man jegliche Hochzeitsfeiern als Fremder besuchen darf und dort mit essen, trinken, tanzen etc. (erinnerte mich irgendwie an den Film „Hochzeitscrasher“;)).
btw: Malaien, Chinesen, Inder, Indonesier, ethnische Stämme – sie alle leben in Malaysia friedlich miteinander, teilen Land und Regierungssystem und behalten doch ihre eigenen Kulturen und Traditionen. Alle großen Weltreligionen sind in Malaysia vertreten. Der Völkermix in Malaysia drückt sich in einer Vielzahl kultureller und religiöser Feiertage und Feste aus, die das Land im Laufe des Jahres verteilt feiert. Die meisten davon sind sehr farbenfrohe Veranstaltungen, bei denen die alten Sitten und Traditionen gepflegt werden. Und mal eben hat der Präsident per TV-Ansprache den Nationalfeiertag um 2 Wochen verschoben, da er ja mit Hari Raya zusammengefallen war und die Leute ja nicht zu wenig freie Tage haben dürfen. In Malaysia gibt es übrigens jährlich 45 Feiertage (kein Witz!), damit dann 46! Und wenn ein Feiertag auf den Sonntag fallen sollte, so ist dieser automatisch am Montag…jetzt nicht neidisch werden ;). Und noch was paradoxes…Homosexualität ist in Malaysia eigentlich verboten (im Gegensatz zu uns), aber wird dennoch freier „gelebt und akzeptiert“ als bei uns!
Aufgrund der Feiertage ist es aktuell etwas schwer in Malaysia zu reisen, da so gut wie alles voll, überfüllt oder ausgebucht ist. Aber habe ja meine „Agency“ :). Im Rahmen der Festlichkeiten wurde ich am nächsten Tag von Shimi eingeladen, seine Familie bzw. die Feierlichkeiten zu Hari Raya in seinem Elternhaus in der Nähe kennenzulernen. Steve erläuterte mir vorher noch einige „Rules“ (Begrüßungs-/Essenrituale, do’s & dont’s etc.). Es war schon ein komisches Gefühl als weisser (quasi Christ) zwischen Malaien und Indern (Mischung aus weniger- und tiefreligiösen Moslems) zu speisen etc.. (Pics waren nicht so erwünscht, daher leider keine – ist zu respektieren!). Alkohol gab es selbstverständlich keinen! Kam mit dem Familienvater (der etwas verrückt ist, da mal schweren Unfall gehabt) ins Gespräch und klappte ebenfalls gut, denke ich – cooler Typ!
Waren dann noch einen Tag zusammen (Polen, Steve und Shimi) bei den Batu Caves, die einige Hindu-Tempel beherbergen. An den Feiertagen war natürlich richtig Betrieb dort. Wollten danach eigentlich noch zu einer Insel zum Krabbenessen fahren, aber das öffentliche Verkehrsnetz war wohl überlastet und somit ging fast nix mehr bzw. Bahnen, Busse etc. fuhren nicht bzw. sehr unregelmäßig und waren restlos überfüllt. Nach ca. 3h durch die Stadt kämpfen beschlossen wir den Tag in einem Restaurant bei uns in der Nähe ausklingen zu lassen. Das polnische Pärchen reiste dann nächsten Tag ab.
In den nächsten Tagen machte ich mir etwas Gedanken bzw. Recherche bzgl. der weiteren Erkundung von Malaysia in Absprache mit Steve und Shimi. Besorgte mir noch ein Bus-Ticket fuer die Weiterreise in der Stadt. Ansonsten faulenzen, Movies gucken, quatschen, lesen, bei Wohnung aufräumen geholfen und mit Steve über IT-technische Sachverhalte hinsichtlich der Erweiterung/Verbesserung der „Apartment-Inrastruktur“ gefachsimpelt.
Insgesamt war es eine eher relaxte/faule Woche, eher wie in einem „normalen Alltag“ (ohne Arbeit!). Klingt komisch, aber war so. Es gibt natürlich noch einiges mehr in KL zu sehen, aber mache das dann nach meiner Rückkehr aus Country-Side. Mache erstmal wieder kleine Rundtour in Natur und Landschaft und komme dann nach KL zum Guest Apartment zurück.
Movies:
Movie – View KL-Tower
Movie – Funny Zoo at KL-Tower
Movie – View to Twin-Towers
Movie – Auf dem Weg zum Batu Cave
Movie – Arrival Batu Cave
Pics:
Vom KL-Tower
Am KL-Tower
Am KL-Tower
Am KL-Tower
Twin Towers
Twin Towers
Twin Towers
Park Tw.Towers
Steve & me
Monkey God
Batu Caves
Batu Caves
Batu Caves
Batu Caves
Batu Caves
Batu Caves
Dinner
KL Night
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