Baikalsee – Listwjanka

8 07 2011

5. – 8. Juli 2011 Listwjanka (Baikalsee)

Nach ca. 1,5h Taxifahrt von Irkutsk kommen wir ca. 8:30 Uhr in Listwjanka an. Es nieselt/regnet. Fahrer setzt uns in einem echt schaebig aussehenden Seitenweg ab, weiter weg vom See – kein Seeblick wie gedacht. Gucke ihn etwas fragend an und versuche herauszubekommen, ob wir wirklich richtig sind. Leider ja! Meine Vorfreude schlug umgehend in Entaeuschung um.

Das besagte „Baikalchalet“ passt in die Gegend – sieht von aussen nicht sehr einladen aus. Jut, Taxi wech, also irgendwie erstmal klarkommen. Nach einiger Zeit finden wir Eingang und eine Frau empfaengt uns etwas „unfreundlich/genervt“. Zeige ihr den Mailverkehr bzgl. Buchung und die drei Finskis fragen nach Unterkunftsmoeglichkeit fuer ein paar Tage. Daraufhin wird sie richtig fuchtig und unverschämt – keiner weiss warum – , verlangt unangemessenen Preis (50,- EUR pro Person/Nacht fuer Dorm!!).

Wir beschliessen gemeinsam diesen „Platz des Friedens u. der Erholung“ zu verlassen und irgendwie etwas anderes zu suchen. Super…ging ja gut los…lange Zugfahrt ohne richtige Dusche und Bett hinter uns, uebermuedet von letzter Nacht, scheiss Wetter, keine Unterkunft fuer die naechste Zeit und keinen Plan wo, was ist! Natalie hat zum Glueck nen Lonely Planet dabei und wir orientieren uns Richtung Zentrum zur Touri-Info. Laufen ca. 1,5km im Regen und muessen feststellen das die Touri-Info erst ab 10:00 Uhr offen hat, war aber erst ca. 9:00 Uhr – shit! OK, sehen Hinweis auf andere Unterkunft auf Werbeschildern (Baikaldream) und finden dies auch im Lonely Planet. Entfernung ca. 1km. Treffen auf dem Weg dorthin ein aelteres dt. Paerchen und ich erklaere ihnen die Situation. Sie bestaetigen uns den Hinweis auf die Unterkunft und empfehlen uns diese. Problem war nur, ob noch Zimmer verfuegbar oder nicht – egal, ab dahin!

Ziemlich abgekaempft und durchnaesst kommen wir auf das Grundstueck und schauen uns kurz um. Sofort kommt uns ein Mann (Nikolai) entgegen und „erahnt“ unsere Situation (zumindest wirkte es so). Er wies seine Frau (Irina) an irgendwas fuer uns zu machen. Beide sprachen kein Wort deutsch, aber irgendwie klappte die Kommunikation doch. Er bat uns herein und wir konnten erstmal im trockenen/warmen die Sachen ablegen und einen Tee am Kamin trinken. In der Zwischenzeit wieselten beide durch die Raeumlichkeiten um uns eine Schlafmoeglichkeit zu ermoeglichen. Wir bekamen zwei Zimmer (2×2) mit Dusche, Toilette etc.! Leider nur fuer eine Nacht, da ziemlich ausgebucht. Juhu – erste richtige/saubere Dusche und Toilette seit 1. Juli!. Anschliessend erstmal 3-4h pennen, es regnet eh stark.

Also, das ist fuer diesen Tag erstmal gutgegangen, aber natuerlich standen die naechsten Tage und damit verbundenen Aktivitaeten zur Diskussion. Am Abend bekomme ich mit, das eine groessere dt. Reisegruppe im Nebenzimmer ist. Erklaere Ihnen nochmal die Situation und frage ein paar Dinge. Sie geben uns Hinweise. Dabei stellt sich heraus, dass einige fliessend russisch sprechen und oefter die Gegend besuchen. Ich bitte eine nette Dame ein bissel zwischen Nikolai und mir zu dolmetschen, damit er uns ggf. weiterhelfen kann. Gesagt getan, Nikolai versichert, uns naechsten tag persoenlich zu verschiedenen Unterkuenften in der Naehe zu fahren, wo wir dann entscheiden koennten – er war nicht nur super freundlich, sondern auch ein richtig lustiger, ja bissel schlitzoriger kleiner Kerl…echt cooler Typ!

Spielten abends noch ein bissel Karten und quatschten. Neben bzw. hinter uns liessen es sich die Deutschen mit Tanz und Wodka am Kamin auch gutgehen. Am naechsten Morgen weiterhin regnerisch und auch stürmisch, gemeinsames Frühstück und sachen packen, ab ca. 11:00 Uhr bringt uns Nikolai persönlich zu einer neuer Unterkunft in der Nähe. Nicht super schoen, aber beschliessen zu bleiben. Habe jetzt endlich Zimmer (naja eher kleine Kammer) mit Seeblick.

Kurz nach Ablage der Klamotten und intensiverer Besichtigung des gesamten Hauses treffen wir auf russisches Paerchen (Sasha und Irina) auf Balkon. Es ist ca. 12:00 Uhr, sie laden uns zu Bier und Chips ein. Sasha spricht ein bissel englisch, Irina zeigt uns stolz Familienfotos von Soehnen und Enkel in Moskau. Beide kommen jedes Jahr fuer ein paar Tage/Wochen zum Baikal.

Nach ca. 2h auf Balkon machen wir bei Regen/Sturm Besichtigung von Listwjanka, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Kleiner Einkauf unterwegs, insgesamt nix los da scheiß Wetter. Am naechsten Tag kleine Wanderung zum „Top Hill“ geplant. Immer noch Regen/Sturm, aber machen uns trotzdem auf den Weg. Finden unser Ziel leider nicht, da wohl falschen Weg genommen oder Karte nicht ganz richtig – egal, hatten auch so Spass! Kaffeepause zum aufwaermen unterwegs. Einkauf auf lokalem Markt für gemeinsames Abendessen – zum 1. Mal die beruechtigte Baikal-Fischspezialitaet (Olmun). Ist geraeuchert und schmeckt lecker – wuerde sagen ein Art Forelle.

Abends dann Billard mit Vera, Fotos austauschen und quatschen bis ca. 1:30 Uhr. Am naechsten Tag erstmal ausschlafen, Finskis verabschieden sich ca. 11:30 Uhr kurz, d.h.  erster Tag wirklich allein. Auch mal schoen!

Zum ersten mal richtig tolles Wetter und viele russische Touristen unterwegs. Informiere mich am Nachmittag bzgl. moeglicher Touren/Trips und mache nochmal kleine Runde durch Ort. Geld abheben funktioniert weiterhin nicht mit Karte – kotz! Genieße fast den ganzen Nachmittag im Cafe direkt am See, esse Schaschlik & Kartoffeln, trinke russisches Bier, lese und plane nächste Steps. Leider laesst sich nach Auskunft der Touri-Info mein geplantes Hopping um den See (via Bus, Bahn etc.) nicht wirklich umsetzen, da die Infrastruktur dafuer fehlt. Mit eigenem Auto ginge es ggf., aber zum mieten war nix vor Ort. Also beschloss ich zumindest die beruehmte/beliebte Ferieninsel „Olchon“ im Baikal zu besuchen. Der Abwechslung halber wollte ich mit Faehre von Listwjanka nach Olchon fahren (ca. 8h). Aufgrund der wechselnden Witterungsverhaeltnisse war dies aber zum geplanten Zeitpunkt nicht moeglich, sagte man mir. D.h. einizige Moeglichkeit war wieder zurueck nach Irkutsk und dann von dort aus via Bus nach Olchon.

OK, lies mir das Ziel + kl. andere Infos von Touri-Info auf russisch auf Zettel schreiben und konnte so Ticket fuer Bus & Gepaeck (wird immer separat berechnet) kaufen. Kleiner Minibus, ca. 1,5h, unspektakulaer.

Fazit: Der Ort und Umgebung ist OK, aber nichts Besonderes. Sehr „Touri-maessig“. Leider meiste Zeit richtig schlechtes Wetter. Als Tourist, leider kein richtiges Hopping von Ort zu Ort um den See herum moeglich, da einfach die Infrastruktur fehlt (Bus, Bahn etc.). Man ist auf eigenes Auto angewiesen.

Pics:

Baikaldream

Baikaldream

1. Seeluft

1. Seeluft

1. Seeluft

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Begruessung!

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Hotel & Info

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Promenade

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Billiard Vera

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Listwjanka

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Baikal

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