Kleiner Road-Trip in den Ost-Anden

16 02 2012

Da uns die bisherigen Busreisen so grossen Spass gemacht haben (haha!) legten wir fuer die Weiterreise gleich nochmal etwas nach und sind in ca. 25h von Puerto Iguazu nach Salta (Nordwesten) gefahren. Ziel war es dort, insbesondere auch aus historischen Gründen (z.B. Inka-Kultur), etwas die Umgebung auf der Ostseite der Anden zu erkunden. Um dies zu realisieren entschieden wir uns ein Auto in Salta fuer ein paar Tage zu mieten, um einfach flexibler/unabhängiger agieren zu können.

Am Abend lernten wir noch zwei nette Argentinierinnen kennen (Majo, Cecilia). Nach einigen interessanten Gesprächen sowie ein paar Drinks beschlossen wir den nächsten Tag gemeinsam in Salta zu verbringen. Wir erkundeten gemeinsam etwas die Stadt und stiegen bei wieder einmal „gesunden Temperaturen“ auf die der Stadt sehr nahe gelegene Anhöhe San Bernando. Dort hatte man eine schöne Sicht über die Stadt. Fuer den Rückweg nutzten wir die Seilbahn. In der Stadt buchten wir nach etwas Vergleichsmarathon ein Auto. Majo half uns noch dabei, d.h. insbesondere Detailfragen zu klären, da die handelnden Personen sowie vertraglichen Grundlagen nur auf spanisch verfügbar waren. Nach einigen mehr als „kuriosen/unseriösen“ Geschichten anderer Traveler zuvor diesbzgl. wollten wir kein Risiko eingehen. Die Mädels verliessen uns dann am Abend sehr herzlich um in der Nähe zu campen.

Am nächsten Tag begann unsere geplante Rundreise. Wir hatten uns nach einiger Recherche eine Route mit entsprechenden Zielen in der Region Salta und Jujuy überlegt. Unsere Route sollte uns dabei auch über Teile der längsten Strasse der Welt führen (Route 40, ca. 5000km). Nach etwas Gewöhnung im argentinischen Strassenverkehr waren wir dann „on the Road“. Das erste Tagesziel war der ca. 180km südlich von Salta gelegene Ort Cafayate. Auf dem Weg genossen wir bereits die landschaftliche Abwechslung und wundervollen Farbspiele der Natur von grünen Tälern über Canyons bis hin zu Sand- und Felswüsten. Beeindruckte uns sehr! Unterwegs stoppten wir u.a. an einem Stausee (Cabra Corral) und an unterschiedlichen Punkten des sehr bekannten Reservats „Quebrada de las Conchas“ (hier insb.: La Gargante del Diablo und El Anfiteatro). Am Abend in Cafayate angekommen fanden wir spontan ein sehr schönes Hostel (relaxt, familiär) und erkundeten die kleine Stadt noch ein wenig.

Etwas übermüdet gab uns die (geplante) Weiterreise in den ca. 160km nordwestlich von Cafayate gelegenen Ort Cachi einen ersten Eindruck vom Rest der geplanten Rundreise. Nach einigen Kilometern bei bestem Wetter wurden wir durch Mutter Natur zur Umkehr gezwungen, da uns die Information zugetragen wurde das immer wieder weitere Streckenabschnitte unseres geplanten Weges durch Wassermassen unterspült oder überflutet waren.

Anm.: Man muss wissen das die Streckenverhältnisse in diesen Regionen zwischen gut ausgebauten Landstrassen, nervigen Schotterpisten und einfachen Sandwegen kontinuierlich variieren. Eine Konstanz der Streckenqualität ist somit fast nie gegeben. Insbesondere immer wieder auftretende heftige Regenfälle machen Teile dieser Strecken temporär unpassierbar, z.T. auch nicht fuer 4×4 Fahrzeuge. Problem dabei ist, dass man keine aktuellen Informationen zur Verfügung hat bzw. bekommt, d.h. entweder soweit fahren wie es geht und/oder mit anderen Reisenden kommunizieren und dann das Risiko abschätzen was mit dem eigenen Auto möglich ist.

Hinter San Carlos war dann erstmal Ende fuer uns und wir mussten uns eine neue Route überlegen. Um unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren beschlossen wir (schweren Herzens), auf Basis der bis dato erhaltenen Informationen und der lt. Karte möglichen (eingeschränkten) Routen in diesem Gebiet, zunächst einen Grossteil des selben Weges Richtung Salta zurück zu fahren, um dann einen Abzweig zu dem ebenfalls bekannten westlich von Salta gelegenen Gebiet „Quebrada del Toro“ zu nehmen. Dieses Gebiet wird u.a. durch den legendären „Tren de la Nubes“ (Zug in die Wolken) durchfahren. Dieser fuhr zu unserer Zeit allerdings nicht (war eine Option zuvor ;)). Eine vermeintliche Abkürzung zur Hauptstrecke in diese Region kostete uns Zeit und Nerven, da es keine (fuer uns) „gewohnten“ Beschilderungen gab. Wir irrten kilometerlang durch verlassene und z.T. schlecht befahrbare Feldwege, nur mit der Orientierung an Sonnenstand und Elektrizitätsmasten. Irgendwann fanden wir dann doch glücklicherweise den besagten Ort. Die Zeit rannte allerdings auch gnadenlos gegen Dunkelheit. Die besagten jederzeit unvorhersehbaren Streckenverhältnisse lies ein nächtliches Fahren nicht wirklich zu.

Da wir nicht wussten was uns noch alles erwarten würde und die sich dort in unmittelbarer Nähe befindlichen Orte nicht wirklich zum Übernachten einluden beschlossen wir nochmal die notwendigen Dinge (Tanken, Essen, Trinken etc.) vorzunehmen und dann soweit zu fahren bis es dunkel wurde. Als es soweit war parkten wir dann einfach neben der Strecke (Schotterpiste), direkt neben den Gleisen des Tren de las Nubes, und verbrachten die Nacht bei Filmchen und Bier im Auto.

Am nächsten Morgen dann Weiterfahrt Richtung San Antonio. Unterwegs besuchten wir u.a. noch eine alte Inka-Ruine bei Santa Rosa de Tastil, aber mehr als entsprechende Steinhaufen und dem Erahnen welche Ausmasse dieser Ort mal hatte, fanden wir nicht vor. In San Antonio angekommen stoppten wir in einem kleinen Hotel, um uns zu stärken und etwas zu relaxen. Im Rahmen dieses Stopps trafen wir auf ein holländisches Pärchen, das uns von unserer (bereits umdisponierten) Route abriet, da mit unserem Auto nicht möglich bzw. auch Streckenabschnitte gesperrt etc.. OK, also wieder Umplanung angesagt! Wir hatten somit, unter Berücksichtigung unser aktuellen Position und der Vermeidung eines wiederholten Fahrens des selben Weges zurück, nur noch eine einzige Möglichkeit in die gewünschte Region Jujuy auf einer lt. Karte befestigten Strasse zu kommen die wir dann auch in Angriff nahmen. Auf diesem Wege besuchten wir noch ein altes Viadukt (auf ca. 4200m gelegen, 224m lang, 64m hoch) und machten uns dann auf den Weg die befestigte Strassen zu erreichen. Dabei galt es allerdings ca. 70km von San Antonio aus mehr als unangenehme Streckenverhältnisse zu überstehen. Auf dieser Strecke ereilte uns dann bei ca. 4800m u.a. Hagel, Schnee und Regen. Die Dunkelheit kam auch wieder näher.

Wir waren, unter Berücksichtigung der Gegebenheiten, gut unterwegs. Aber ca. 30 km vor unserer erhofften Abzweigung auf bessere Streckengegebenheiten war dann (leider) doch Schluss. Nach zig heiklen gut gemeisterten Situationen unterschätzten wir dann doch einen über/-unterspülten Streckenabschnitt und blieben stecken bzw. „versenkten“ unser Gefährt, d.h. gar so tief, das der Innenraum voll brauner Sosse lief. Natürlich versuchte man alles, aber es gab absolut keine Chance das Auto in irgendeiner Weise zu bewegen. Das Wasser stieg und stieg! Wir retteten zunächst alles was ging aus dem Auto und hofften auf Hilfe. Dazu kann man sich das ungefähr so vorstellen…man befand sich im absoluten Nichts (naja, wir sahen einen rauchenden Schlot entfernt), kurz vor Dunkelheit, kalt da auf ca. 4000m (Wassertemperatur ca. 3-5 Grad), es begann zu regnen, kein Handyempfang, bevorstehende Diskussionen mit Autoverleih etc.! Die Stimmung war nicht gerade auf dem Höhepunkt ;).

Aber…egal wer da seine Finger im Spiel hatte…wir hatten so etwas von Glück, d.h. ein paar Minuten später kam ein Jeep vorbei der unsere Situation realisierte und die sprachlichen Barrieren eine absolut untergeordnete Rolle spielten. Er war, wie sich später herausstellte, der leitende Vorarbeiter der nahe liegenden (Borax) Fabrik/Mine. Er organisierte sofort ein paar Männer und einen Radlader (kein Witz!), um uns raus zu ziehen. Wir sahen bei der Radlader-Aktion das Auto schon in alle Einzelteile zerlegt ;). Aber die Jungs waren einfach schmerzfrei. Im Laufe dieser ganzen Zeit spürten wir beide unsere Gliedmassen nicht mehr wirklich, da wir die ganze Zeit barfuss und kurzen Klamotten alle möglichen Rettungsaktionen selbst durchführten oder dann unterstützten – immer im eisig kalten Wasser/Regen. Es war absolut kein Geschenk, um es mal mehr als nett auszudrücken!

Natürlich verlief die Rettungsaktion fuer das Auto nicht völlig schadlos, aber egal es war erst einmal „gerettet“, die Fluten entwichen etwas aus dem Innenraum und es lief sogar noch. Da es bereits dunkel wurde und an eine Weiterreise via Auto nicht wirklich zu denken war, luden uns unsere Helfer zu einer heissen Dusche (wir zitterten und hatten echt blau angelaufene Gliedmassen) und Kaffee in der besagten nahe gelegenen Fabrik/Mine ein. Wir nahmen dankend an und wussten aber nicht wie es nun weiter gehen sollte. Aber die Jungs waren so gastfreundlich, dass sie uns eine Schlafmöglichkeit in den Unterkünften der Arbeiter anboten. Natürlich absolut rustikal, aber dennoch in unserer Situation eine der besten Optionen die wir bekommen konnten irgendwo im (absoluten) Nichts. Am nächsten Morgen bekamen wir noch einmal heissen Kaffee dort und die Verantwortlichen versuchten alle möglichen Infos über unseren geplanten Streckenabschnitt einzuholen, da sich das alles immer wieder täglich ändern konnte. Fuhren sogar bis zu einer Polizei-Station, die über Funk entsprechende Kollegen kontaktierte. Die Verständigung lief z.T über Google-Translation…ja, funny! Aber letztlich was zählte bzw. hängen blieb war…bzw. wurde uns wieder einmal bewusst, dass es fuer Hilfsbreitschaft in einer fuer uns nicht ganz unkritischen Situation keine verbale Kommunikation (wirklich) braucht. Absolut grandios…ECHTE HELDEN fuer uns!!! (Anm.: wenn man das alles gesehen hat und die Männer bzw. die Umstände dort sah…sie gehörten nicht gerade zu den „situiertesten Personen“, um es mal mehr als positiv auszudrücken.)

Nach Abwägung aller Optionen bzw. der negativen Meinungen/Aussagen der Leute dort vor Ort bzgl. unseres geplanten Vorhabens zu dem entsprechende Abzweig zu kommen hatten wir dann keinen Bock mehr auf Experimente, sodass wir uns (schweren Herzens) einen Tag früher als geplant auf den Rückweg machten. Das hiess den ganzen (harten selben) Weg wieder zurück, einen geplanten schönen Teil versäumt und ein Auto unter dem Hintern, das „gezeichnet“ war und ggf. eine Menge Diskussionen bringen würde. Aber egal, zogen ordentlich durch und versuchten mit allen Mitteln die nächste Zeit unser Gefährt „trocken zu legen“, um ggf. dieser Diskussion aus dem Wege gehen zu können. Von den Beulen und Kratzern mal ganz abgesehen.

In Salta zurück, checkten wir glücklicherweise im selben Hostel wieder ein und machten uns etwas Gedanken. Letztlich…konnten wir durch eine gute Strategie (Zeit, Parkposition, Gesprächsführung etc.) jegliche Probleme/Mehrkosten abwenden…puuhhh, lucky! Somit genehmigten wir uns nach diesem „erfolgreichen“ Szenario einige „happy-drinks“. Die Weiterreise stand fuer 7:00 Uhr am nächsten Morgen an.

Movies:

– (not available at the moment)

Pics:

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Salta

Cabra Corral

Cabra Corral

Garg. del Diablo

Garg. del Diablo

El Anfiteatro

El Anfiteatro

El Anfiteatro

El Anfiteatro

Quebr. Conchas

Quebr. Conchas

Quebr. Conchas

Quebr. Conchas

Quebr. Conchas

Quebr. Conchas

Cafayate

Cafayate

Quebr. del Toro

Quebr. del Toro

Quebr. del Toro

Quebr. del Toro

St. Rosa de Tastil

St. Rosa de Tastil

San Antonio

San Antonio

Road Trip

Road Trip

Road Trip

Road Trip

Versenkt!

Versenkt!



Wasser satt!

8 02 2012

Die Reise ging nun weiter von Villa General Belgrano, via der bis dato längsten Busreise unseres Lebens (ca. 23h), in das ziemlich nordöstlich gelegene Puerto Iguazu. Jepp, genau…dort wo sich am Unterlauf des Rio Iguazu die berühmten Wasserfälle befinden. Sie sind die größten (i.S.v. breitesten) Wasserfälle der Welt. Der Großteil (ca. ¾ der Fälle) liegt auf argentinischem, der Rest auf brasilianischem Staatsgebiet.

Nachdem wir unser gut gelegenes und mit hilfsbereitem Personal ausgestattetes Hostel gefunden hatten erkundeten wir am gleichen Tag noch etwas die Stadt und nähere Umgebung. Dabei sind wir u.a. zum Dreiländereck (Argentinien, Brasilien, Paraguay), welches sich am Rio Iguazu / Rio Parana befindet, gelaufen.

Am nächsten Tag hatten wir uns dann sehr früh via Public-Bus zu den Wasserfällen auf argentinischer Seite aufgemacht, um einerseits der fast unerträglichen Hitze (ca. 38 Grad) und andererseits ggf. den täglichen Touri-Massen zumindest eine Zeit lang etwas entgehen zu können. Hinsichtlich der Temperaturen war die Entscheidung nicht verkehrt, aber hinsichtlich der Touries spielte es nicht wirklich eine Rolle. Schon am Eingang und den ersten Minuten lies sich der weitere Tagesverlauf dort im Nationalpark „erahnen“.

Im NP gibt es nur vordefinierte Wegesysteme, um die Massen zu leiten. Die Wasserfälle und Umgebung war sehr schön und natürlich absolut imposant. Aber es war definitiv wieder einer solcher Plätze, wo man diese wunderschönen Naturschauspiele nicht (wirklich) mit Ruhe und Entspannung geniessen konnte, da gefühlte Millionen Menschen um einen herum und lange Wartezeiten an bestimmten Punkten – z.T. echt abartig! Aber gut, man war natürlich im Vorfeld etwas darauf vorbereitet, aber eben trotzdem schade.

Aufgrund des Mangels an (fuer uns) weiteren attraktiven Unternehmungen in unmittelbarer Nähe und auch der unerträglichen Hitze (es war kaum möglich tagsüber einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn etwas anspruchsvolles zu unternehmen) entschieden wir uns zeitnah weiter zu reisen. Am letzten Abend lernten wir im Hostel beim Bierchen noch zwei, sich auf Wanderschaft befindliche, deutsche Zimmermänner kennen (Sören und Tilman). Jeep, ich traf zum ersten Mal live einen „echten Namensvetter“ – wir schmunzelten beide etwas! Dieser nette Abend endete dann u.a. mit einem kleinen Abstecher in die Stadt irgendwann in den Morgenstunden, sodass wir etwas übermüdet und verkatert am Busterminal zur geplanten Weiterreise aufschlugen. Aber es sollte genug Zeit bleiben, dies zu heilen ;).

Movies:

Movie – Iguazu Impression 1

Movie – Iguazu Impression 2

Pics:

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

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Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu

Iguazu



Zu Gast in der „Heimat“

5 02 2012

Nach Buenos Aires hatten wir uns fuer einen kurzen Abstecher in „heimatliche Gefilde“ entschieden. Dazu fuhren wir im Rahmen einer ca. 9h komfortablen (Nacht-)Busfahrt nach Cordoba (ca. 800km westlich von BA) und von dort anschliessend in das sich ca. 90km südwestlich gelegene „Villa General Belgrano“, eine kleine „deutschsprachige Enklave“. Der Ort wurde von Deutschen gegründet und ist fest in der Hand deutscher Einwanderer oder deren Nachfahren. Zum Teil leben dort auch noch Versehrte des bekannten Kriegsschiffes Graf Spee.

Die Kleinstadt ist sehr bekannt in Argentinien weil dort z.B. jedes Jahr das größte Bierfest des Landes stattfindet (natürlich im Oktober ;)). Andere Feste dort haben so bekannte Namen, wie „Fest der Wiener Torten“, „Fest der Alpenmilchschokolade“ etc.. So kommen die Touristen dann dorthin, um mal zu sehen/fühlen wie sich „deutsche Kultur“ bei Schnitzel, Würstchen, Sauerkraut, Kirschkuchen und natürlich sehr viel Bier darstellt. Das dies insgesamt natürlich wieder einmal nur einen bestimmten Teil unseres Landes bzw. unserer Nachbarn repräsentiert liessen wir einfach mal (im Urlaub) durchgehen ;). In gefühlt jedem zweiten Shop wird jede Menge Kitsch verkauft.

Unsere Unterkunft, auch hier sprach der Eigentümer etwas deutsch, war fußläufig vom Busterminal und dem kleinen Stadtzentrum entfernt. Die Lage und Ambiente erinnerte etwas an einen Sissi-Film. Der erste Eindruck im Ort brachte einem das Gefühl durch einen Disneypark in Alpenlandgestalt zu flanieren. Alles etwas kitschig und überzogen.

Im Rahmen der Erkundungen hatten wir auch schnell ein „Stammlokal“ (Roter Hirsch) ausgemacht, wo wir etwas deutsche Küche geniessen konnten und natürlich das Bier aus den obligatorischen 1l Flaschen, zuletzt sogar im Sektkühler gereicht. In den Tagen lernten wir eine deutsche (ältere) Skatrunde und sogar kurz die Eigentümerin kennen, die uns ab diesem Zeitpunkt immer 10% Rabatt auf alles gab – lehnten wir natürlich nicht ab ;). Diese Gastfreundschaft wird dort seit 48 Jahren gelebt. Es ist das älteste (mit selbem Besitzer) dort im Ort, erzählte sie uns stolz.

Am zweiten Tag unternahmen wir eine Radtour. Ziel war eigentlich ein nahegelegener See. Naja, hierbei unterschätzten wir etwas die erhaltene Umgebungskarte. Der See war einfach doch sehr weit entfernt, es waren ca. 30 Grad. Wir entschieden uns dann spontan fuer eine andere Route, die uns an einem Fluss entlang führte. Zuvor machten wir noch eine kleine Rast an einer alten kleinen Kirche im Ort Los Reartes. Am Fluss selbst lernten wir dann etwas die argentinische Campingkultur kennen. Dort sehr eng gedrängt genossen sie die Sonne und Barbecue sowie die erfrischenden Wogen des kleinen Flusses. Das Wasser testeten wir natürlich auch und machten eine kleine Erfrischungspause. Der Weg sollte eigentlich zu unserem Ort zurückführen, irgendwie verirrten wir uns unterwegs mal ein wenig. Doch mit etwas Verstand fanden wir den richtigen Weg. Auf einer etwas buckeligen Abfahrt kam es dann noch zu einem Sturz, der mir einige Abschürfungen und eine unangenehme Rippenprellung einbrachte.

Eine kleine Wandertour sollte uns am dritten Tag zu verschiedenen ausgewiesenen und markant klingenden Brauereien führen. Doch wir fanden meist nur eine Art Shop oder kleines Restaurant vor. Absolut kein typischer Brauereicharakter – schade!

Am letzten Tag machten wir bei weiterhin sehr heissen Bedingungen noch eine kleinere Wandertour zu einem umliegenden Panorama-View-Point (Pico Aleman). Dort erwartete uns eine „Heilige-Maria-Statue‘, die als Schutzpatron über den Ort dort wacht. Diese wurde 1981 nach einem sehr schweren Hagelunwetter dort aufgestellt und Einheimische sagten, dass seitdem kein schweres Unwetter mehr VGB heim gesucht hat. Fuer manche wurde dieser Punkt wohl auch als Grabsstaette genutzt, denn wir fanden dort auch eine Urne. Wurde hier jemand bestattet? Wir wissen es nicht! Den Tag dann noch mit Pool, Entspannen und feuchtfröhliches rustikales Abendmahl verbracht bzw. ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen Weiterreise…

Movies:

Pics:

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Short stop at „Heilige Maria des Guten Windes“

30 01 2012

Nach den letzten Outdoor-Aktivitaeten stand nun mal wieder ein kompletter Umgebungswechsel an, d.h. nichts geringeres als die Hauptstadt Argentiniens (Buenos Aires, BA). Hintergrund war auch, dass Evi nun wieder von BA aus zurück nach Deutschland musste. Im Gegenzug hatte sich Marko zur gemeinsamen Weiterreise ab BA angekündigt, sodass wir in BA ein sog. „handover“ vollzogen haben. Marko war schon knapp zwei Tage vor uns in BA angereist und wir stiessen dann von El Calafate, unterkunftsmäßig nicht weit voneinander entfernt, zu ihm.

…published by Marko…

Nach einer interessanten, dennoch nicht empfehlenswerten, Anreise durch die Arline Aerolineas Argentinas stand ich, ohne entsprechende sprachliche Kenntnisse, mit mit meinen Gepäck und der Motivation mit einem lokalen Public-Bus in die Innenstadt zu fahren, am Busstop. Neben mir versammelten sich einige Indios die ebenfalls das Ziel hatten. Im Bus stellte ich zwei Probleme fest. Erstens ich hatte nur einen 10 Peso Schein, der Automat wollte aber nur Münzen und zweitens wusste ich nicht wo ich aussteigen musste und fragen ging bekannterweise (noch) nicht. Nach dem mich der Busfahrer genervt umsonst mitfahren lies konnte das Abenteuer Grossstadt BuenosAires beginnen. Zwei Stationen später stieg ein weiterer Backpacker (Maxi, Argentinier) zu. Er half mir etwas auf englisch und mit einer netten Einheimischen, die mich letztendlich an die Hand nahm und mich nach dem Aussteigen in die richtige Richtung führte. Nach 10 Blocks zu Fuss später (bei 27 Grad) stand ich vor einem Office, um meinen Schlüssel für das Appartement in Empfang zu nehmen. Nach ca. 24h Reisezeit wollte ich nur noch duschen, ein wenig die nähere Umgebung erkunden und vor allem die Sonne geniessen. Nach knapp zwei Tagen Entspannung und kleineren Erkundungstouren traf ich dann auf unseren Weltenbummler mit seiner Schwester.

Da es am nächsten Tag Evi’s letzter Tag war und sie gerne einmal einige wesentliche Punkte sehen bzw. Eindrücke gewinnen wollte, unternahmen wir eine sehr typische Sightseeing-Tour mit einen Doppelstockbus. Nach anfänglichen technischen Problemen und einem erforderlichen Buswechsel begann dann der ca. 3h Trip. Man sieht bei der Tour eine Menge von der Stadt, gewinnt einige schöne Eindrücke, aber BA ist flächenmässig einfach riesig. Abends, leicht abgekämpft, entschlossen wir uns zu meinem (noch gemieteten) Appartement zu gehen, um den Abend mit kleinen Getränken und ersten Gedanken zum weiteren Ablauf bzw. der Weiterreise ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag reiste Evi dann schweren Herzens am frühen Nachmittag Richtung Heimat ab.

Samstags fuhren wir dann zum ca. 30km von der BA-City entfernten Tigre-Flussdelta des Rio Sarmiento. Wir hatten dabei das Vergnügen alle möglichen öffentlichen Verkehrsmittel von Buenos Aires zu testen, um dann festzustellen, dass der Samstag fuer einen Ausflug nach Tigre keine sonderlich gute Wahl war. So kam es das wir mit einer durchaus übermotivierten Bootscrew, einem unmotivierten Guide (war uns egal weil auf spanisch), nur einen lächerlichen Flussarm ca. 30min aufwärts und dann denselben Weg wieder zurück fuhren. Letztlich hätten wir zeitlich anders planen müssen, was uns aber erst im Nachgang bewusste wurde. Egal!

Da am Abend noch eine Einladung zu einer Geburtstagsparty von Laura (Tilly hatte sie in Indonesien kennengelernt) in BA anstand, waren die kleinen Unannehmlichkeiten des Tages schnell vergessen. Die Party fand in einer Bar/Restaurant in einem der populärsten Stadtviertel (Palermo) von BA statt. Nach allgemeinem Kennenlernen zeigte die Stadt hier ihr multikulturelles Gesicht. Neben Argentiniern sassen mit am Tisch: Russen, Bolivianer und wir. Nach einigen Gesprächen, was durch das häufige Durcheinander der verschiedenen Sprachen ein wenig schwierig war, ging es gegen halb zwei noch in die verschiedenen Clubs in der Nähe. Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören, sagt ein Sprichwort. Wir fuhren mit einem Public-Bus gegen ca. 4.00 Uhr mit einen guten Gefühl und neuen Erkenntnissen wieder zurück.

Zwischendurch hatten wir uns noch Bustickets am zentralen Busbahnhof zur Weiterreise besorgt. Bevor wir BA verlassen, wollten wir natürlich noch eines der kulinarischen Highlights (jedenfalls fuer uns eins) geniessen – feinstes Beef nach argentinischer Art. Die Vorfreude war riesig. Wir gingen so richtig hungrig in eines der angesagten Restaurants bei den Docklands BA’s. Und es sollte so richtig satt machen. Also schön mal eben 1000g geordert. Fuer alle Liebhaber dieser Köstlichkeit braucht man den Anblick und die einen bewegenden Gedanken dazu nicht zu beschreiben, die Bilder sprechen fuer sich. Der Abend war uns sogar soviel wert, das wir fast blank auf das Geld fuer ein Taxi verzichteten und bei Regen zum Hostel zurückliefen.

Fazit aus ca. einer Woche Buenos Aires:

Die Stadt und das nähere Umland bietet eine Menge interessanter Dinge fuer Unternehmungen aller Art. Man sollte allerdings auch etwas „Kleingeld“ mitbringen. Ein typisches Grossstadtflair mit schönen aber auch sehr erschreckenden Gegenden (z.B. La Boca). Die Stadt ist auf den Hauptachsen hektisch und laut, aber in einigen Gebieten davon entfernt lässt sich auch gut Ruhe und Entspannung finden, wenn man möchte. Wenn man sich an die allgemeinen und einheimischen Hinweise zur Sicherheit hält, kann man sogar überleben ;).

Insgesamt waren wir etwas faul was das gesamte doing vor Ort anging, aber gut…manchmal ist es eben so…und unsere Prioritäten liegen, wie schon oft beschrieben, eher in anderen Bereichen und Aktivitäten. Man sollte sich fuer die Stadt und Region deutlich mehr als eine Woche Zeit nehmen.

Ach ja, leider war auch hier mal wieder „off-season“ was die (lokal) populären Sportveranstaltungen (hier insb. Fussball) angeht…

Movies:

Pics:

BA

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BA

...hungrig

BA

...hungrig

...hungrig

...hungrig

GP Laura

GP Laura

GP Laura

GP Laura

Adios BA

Adios BA



Bissel unterwegs im Los Glaciares NP

25 01 2012

Nach der wunderschönen, ja atemberaubenden, Expeditionskreuzfahrt sind wir dann noch zwei Tage in Ushuaia geblieben, um eigtl. noch etwas dort in der näheren Umgebung zu unternehmen. Ja…eigtl., aber einerseits lud das Wetter nicht unbedingt dazu ein und andererseits hielt sich unsere Begeisterung, nach etwas detaillierterer Recherche vor Ort, eher in Grenzen. Die Stadt selbst ist nicht unbedingt der Knaller bezieht aber eben seine „touristische Anziehung“ durch die spezielle Lage als DIE (vermeintlich) südlichste Stadt der Welt und als Tor zur Antarktis. (Anm.: offiziell ist Puerto Williams, mit der Fähre von Ushuaia zu erreichen, der südlichste Ort der Welt).

Somit machten wir uns dann auf der argentinischen Seite Patagoniens via Flug wieder nordwärts auf den Weg nach El Calafate. Ziel der nächsten Tage war insbesondere wieder die Natur dort kennenzulernen und zu geniessen, etwas trekking etc. Eingebettet in einer nicht unbedingt sofort anziehenden „Mondlandschaft“ liegt dieser kleine Ort, direkt am riesigen/wunderschönen „Lago Argentina“, des größten Frischwassersees Argentiniens. El Calafate ist ein beliebter touristischer Ort, aber wiederum ohne unangenehm zu sein. Wir hatten bei Ankunft im Ort etwas Probleme bei der Suche nach einer passenden Unterkunft, da grad High-Season war und alles ausgebucht schien (hatten keine pre-bookings gemacht), aber fanden dann nach einiger Zeit eine passende Unterkunft, vor allem mit netten, auskunftsfähigen Personal.

Das absolute Highlight dort ist der berühmte Gletscher „Perito Moreno“. Sehr touristisch, ja…aber…wow…imposantes Stück Natur wieder einmal! Verbrachten dort in der Umgebung des Gletschers ca. 6h. Die anderen Tage verbrachten wir mit einigen kleineren Ausflügen in der Nähe und entspannen.

Eine etwas nervige Situation war dort noch gewesen, dass es Probleme mit der Verfügbarkeit von Cash an den Geldautomaten im Ort gab. Es existierten nur 4 ATMs dort, wo sich fast immer lange Schlangen zum Abheben bildeten. Darüber hinaus war grad Wochenende, sodass einerseits besonders viele Besucher sich dort tummelten, die Kohle brauchten und andererseits dies bedeutete, dass eine Befüllung erst frühestens am Montag stattfinden würde. Das Problem ist nicht unbekannt, wie wir mitbekamen, aber so richtig interessieren tut das wohl trotzdem keinen…so sind’se diebzgl. nunmal die Gauchos ;). Mit etwas Glück und Verstand fanden wir noch einen passenden Time-Slot, um die wirklich letzte Kohle aus drei verschiedenen ATMs zu bekommen…das waren dann echt auch stapelweise 10-Peso-Scheine, die wir dann gefühlt „meterdick“ auf die Theke legten, um die Unterkunft + Weiterreisetickets zu bezahlen. Einige ungläubige Blicke bekamen wir natürlich schon, als die Stapel nicht in die Kassenfächer passten ;).

Nach drei Tagen El Calafate war uns dann nochmal (vor Buenos Aires) nach etwas anspruchsvollerem trekking in schöner Natur zumute. In diesem Zusammenhang bot sich ein ca. 3h Trip via Bus von El Calafate nach El Chalten an. Der Ort El Chalten ist super klein und bietet den direktesten Zugang zu den Bergmassiven des „Cerro Torre“ und des „Fitz Roy“. Durch diese exponierte Stellung ist auch dieser Ort wiederum auf Tourismus ausgelegt, aber auch hier wieder ohne zu nerven. Man traf ja auch dort auf eher gleich gesinnte Outdoor-Aktivisten. Allerdings gestaltete sich die Suche nach einer Unterkunft dort als echt problematisch, da alles wirklich mal komplett ausgebucht schien. Nach längerer harter Recherche fanden wir aber doch noch ein letztes Zimmer in einer Art Pension. Wie sich dann herausstellte…super Lage, Preis, freundlich etc. Somit konnten wir uns dann entspannt auf den Weg via Bus machen. Unterwegs noch eine ca. 1h Panne, sodass wir auf einen neuen Bus zum Umstieg warten mussten. Aber alles relaxt.

Nach Ankunft am Vormittag gleich mal die Wanderstiefel angeschnallt und bei bestem Wetter und schöner Natur/Szenerie zum „Lago Capri“ gelaufen. Belohnt wurde dieser Trip mit einem grandiosen Ausblick auf das Fitz Roy Massiv. Diese Bergformation besticht m.E. durch richtig Charakter. Imposanter Anblick! Bei der Entspannung an diesem Punkt lernten wir ein sehr sympathisches holländisches/norwegisches Pärchen kennen. Wanderten dann zusammen noch von dort bis zum See, genossen dort einige Zeit an einem kleinen Strand mit Blick aufs Gebirge (kein Witz) und gingen dann gemeinsam zurück, quatschten und genossen dann abschliessend in der Abendsonne bei nettem Gespräch einige „kühle Erfrischungsgetränke“. Abends dann noch gemeinsames Dinner…alles super nett! Am nächsten Tag ging es dann fuer knackige ca. 11km (oneway) zur „Laguna Torre“. Am Ende wurde man mit einem schönen, aber nicht überwältigenden Ausblick auf Cerro Torre belohnt. Nach langem Weg zurück noch was leckeres gegessen, um dann ziemlich erschöpft ins Bettchen zu fallen.

Nach knapp drei Tagen in El Chalten, fuhren wir wieder zurück nach El Calafate, da dort unser ca. 3h Flug nach Buenos Aires anstand. Alles weitere dann aus der Hauptstadt Argentiniens…

Movies:

Movie – Perito Moreno Gletscher (Anfahrt)

Movie – Perito Moreno Gletscher (View)

Movie – Fitz Roy (View)

Movie – Torre (View 1)

Movie – Torre (View 2)

Pics:

Lago Argentina

Lago Argentina

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

Perito Moreno

El Calafate

El Calafate

El Calafate

El Calafate

El Calafate

El Calafate

El Calafate

El Calafate

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

Fitz Roy

Fitz Roy

Fitz Roy

Fitz Roy

Lago Capri

Lago Capri

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

Cerro Torre

Cerro Torre

Cerro Torre

Cerro Torre

Cerro Torre

Cerro Torre

Cerro Torre

Cerro Torre

El Chalten

El Chalten

El Chalten

El Chalten

Sweet Home

Sweet Home

Paradoxon ;)

Paradoxon 😉