Über den Wolken…
9 12 2011Nach Melbourne stand nun Auckland (Neuseeland) auf dem Plan. Nach Verabschiedung von Suzy hatte ich mich dann via Bus/Bahn zum Flughafen aufgemacht. Alles gut soweit…am Airport dann ziemlich voll, sodass langes Warten beim check-in angesagt war. Nach ca. 1h Wartezeit in der nervigen check-in-Schlange (jeder der das kennt weiss was ich meine!) wurde mir dann „sehr freundlich“ mitgeteilt, dass ich doch ein gültiges Weiterreiseticket in ausgedruckter Form vorzulegen hätte. Hatte es nur elektronisch verfügbar, was nicht akzeptiert wurde. Musste somit nun (ohne einzuchecken!) mit Sack und Pack zum Counter der entsprechenden Fluggesellschaft durch den halben Flughafen latschen, um mir dort eine entsprechende Bestätigung abzuholen. Konnte allerdings verhindern mich wieder hinten anstellen zu müssen, sodass dann alles ohne weitere Aufregung klappte.
Nach ca. 4h unspektakulären Flug dann nachmittags Ankunft in Auckland. Sehr entspanntes Einreiseprozedere. Der Typ von der Immigration sprach mich sogar auf deutsch an und freute sich ein paar Worte in unserer Sprache zu wechseln. Nach Australien mal wieder ein sehr sympathischer Beginn, dachte ich ;). Anschliessend via Shuttle-Bus (mit sehr nettem/hilfsbereiten Fahrer) in die City und dann noch Stück zum unterwegs ausgesuchten Hostel gelaufen. Dort ein paar Leute kennengelernt und dann abends spontan gemeinsam ’nen paar umliegende Bars besucht. Wollte gar nicht lange in Auckland bleiben, da mehr Lust auf Countryside und nicht schon wieder Stadt. Daher am nächsten Tag kleinen Stadtrundgang mit der Besorgung eines Bustickets nach Taupo (in der Mitte der Nordinsel) verbunden. Auckland machte insgesamt einen unaufgeregten und gepflegten Eindruck ohne einen gleich in den Bann zu ziehen.
Am Samstag dann früh via Bus (ca. 4h) nach Taupo gefahren. Hatte mir die Region rausgesucht, da dort einerseits eine schöne Landschaft (Seen, Flüsse, Thermalquellen etc.) zu erwarten war und ich andererseits einen persönlichen Wunsch verwirklichen konnte… S*K*Y*D*I*V*I*N*G…yeeeeeaahhhh! Nach Ankunft im Hostel in Taupo gleich entsprechende Buchungen vorgenommen. Leider war das Wetter die ersten beiden Tage eher bescheiden bzw. hat geregnet, sodass es nicht angebracht war größere Aktivitäten durchzuführen. Hatte natürlich insbesondere etwas Bedenken bzgl. der Bedingungen fuer den „Sprung des Lebens“, der fuer Montag (5.12.) anstand.
…aber ich hatte ein Arsch voll Glück…genau am Montag dann bestes Wetter fuer Sky Diving. Als der Zeitpunkt immer näher rückte natürlich die üblichen Gedanken…wat soll der Sch**** eigentlich? Aber ich hatte irgendwie soooo richtig Bock drauf! Die Gespräche um einen herum in der Folgezeit liefen nur noch in einer Bubble ab, keine richtige Aufnahme und Wiedergabe von Kommunikation möglich, da völlig mit sich selbst beschäftigt, nervös etc.! Dicht gedrängt ab in die kleine Maschine…ein paar kurze Instructions von den jeweiligen Buddies und ab ging es in ca. 15min auf ca. 4.600m. Hammergeile Sicht, die Buddies um einen herum feixten sich einen…und DU selbst…ein Mix aus grenzenloser Vorfreude, Begeisterung aber auch irgendwie etwas Unbehagen, Respekt, nicht ganz bei klarem Verstand, je länger es dauert rast das Herz schneller, die Hände werden feuchter, die Atemwege trockener…auf den letzten Metern noch eine Sauerstoffmaske um dir die tatsächliche Höhe auch noch schön zu symbolisieren…und dann…irgendwann geht die Tür auf, es bläst dir eiskalt um die Ohren…du hörst die Geräusche der anderen Springer vor dir, rückst immer näher Richtung Ausgang bzw. wirst zum Ausgang vom Buddy hinter dir geschoben…du realisierst…jetzt gibt es kein zurück!!!…du wirst auf der Kante des Ausstiegs exakt positioniert, die Füsse baumeln schon draussen…ein letztes Foto…der Kopf wird nach oben/hinten gelegt (ist besonders unangenehm!), nur der Buddy hinter dir hält dich noch (du kennst ihn erst seit ca. 30min!)…aber nur noch kurz…weil dann…ja dann gibt es ’nen Ruck und……….du fällst wie ein Stein Meter um Meter ins bodenlose, das Herz rast wie verrückt, du schreist alles raus, es ist kalt und windig, Orientierung ist schwierig…doch irgendwann findet man eine gewisse Position und Flow…leider viel zu kurz.
…WAS fuer ein Feeling…megageil, phantastisch, grandios (insb. die ersten Meter). Keine Worte dieser Welt werden dieses Feeling jemals auch nur annähernd beschreiben können (viele Grüße an Thoni & Steffen und alle von denen ich nicht weiss das sie es zuvor schon mal gemacht haben).
Geil ist auch der Moment, wenn sich der Fallschirm öffnet – wie ein Katapult! Richtig Entspannung findet man dann in der letzten Phase, wenn man mit dem Schirm abwärts gleitet – grandiose Aussicht!
Anm.: Etwas schade/nervig war es, dass dir der Buddy ständig den Kopf hochreißt, um dich in die Kamera glotzen zu lassen…ich wollte doch einfach nur von Anfang an etwas die „Aussicht“ geniessen ;). Aber das konnte man später auch noch…war mir aber zu Beginn nicht so bewusst bzw. man denkt daran auch nicht, weil man so dermassen unter (positiver) Anspannung/Adrenalin steht.
Die nächsten beiden Tage noch beim Hidden Valley (Orakei Korakan), eine Art Thermal Park mit Geysieren und den Huka Falls vorbeigeschaut. Wetter war leider wieder sehr wechselhaft.
Irgendwie vermisste ich allerdings in den letzten Tagen/Wochen einfach das Gefühl von Abenteuer, Spannung, Nervenkitzel, positives Chaos beim Reisen. Daher hatte ich mich dann auch spontan gegen ein weitere Reise durch Neuseeland entschieden (Anm.: Australien und Neuseeland sind so gut organisiert, strukturiert und touristisch erschlossen, sodass sie beide nicht weglaufen werden ;)). Bin irgendwie mehr auf der Suche nach „was Anderem“…
Somit hatte ich mich dann spontan entschieden etwas ganz anderes zu machen. Alles weitere…coming soon…
Movies:
Movie – Orakei Korako Impression
Pics:
Kategorien : Neuseeland
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