Fin del Vuelta…

1 03 2012

Also, ab ging es von Uyuni ca. 18:30 Uhr in einem engen, unkomfortablen, vollbepackten, stinkenden Local-Bus…und das fuer die nächsten ca. 6h. Stefan und Herbert mit an Bord. Wir hatten uns gedanklich schon darauf eingestellt irgendwo in Potosi, ohne jegliche Kenntnisse/Informationen, übernachten zu müssen ohne zu wissen wie es dann genau weiter geht da ja ab 0:00 Uhr den ganzen Tag nichts öffentliches fahren sollte. Nachts am Busterminal angekommen stoppten wir ein Taxi, um uns zu einem Hotel fahren zu lassen. Nach den letzten 3-4 Tagen ohne richtiges fliessendes, warmes Wasser wollten wir es uns zumindest fuer eine Nacht etwas besser gehen lassen, so der allgemeine Konsens. Aber es kam alles ganz anders…

Der Taxifahrer war etwas interessiert an unseren weiteren Vorhaben und wir erzählten ihm von unserem Problem bzgl. Weiterreise etc. Kaum ausgesprochen drehte er zu unserer Verwunderung mitten auf einer Hauptstrasse, raste durch die Stadt und gab einem Bus permanent Lichthupe und bremste ihn schliesslich sogar aus. Er sprang aus dem Taxi und quatschte mit dem Busfahrer. Wie sich fuer uns dann kurze Zeit später herausstellte war dies ein Bus Richtung Oruro fuer die nächsten ca. 4h was uns wieder etwas näher an La Paz bringen sollte. Wir erfuhren dann weiter, dass ab Oruro doch Busse nach La Paz fuhren. Am frühen Morgen in Oruro angekommen wurden wir quasi direkt in einen nahegelegenen Bus nach La Paz „gestossen“. Wir hatten alle vier nicht mehr daran gedacht, aber es lief sowas von genial (fuer die besagten Verhältnisse)…lucky! Nach weiteren ca. 3h kamen wir dann am Morgen in La Paz an.

Die Stadt liegt auf ca. 3.600m in einem ca. 400m tiefen Canyon des Rio Chokeyapu der in die umgebende Hochebene des Altiplano (Hochebene der Anden) eingeschnitten ist. Die Innenstadt unterscheidet sich nur unwesentlich von anderen Großstädten, aber die spezifische Lage (tiefer Talkessel) und die damit verbundene Struktur und Architektur gab ein imposantes Bild. Nachdem wir eine passende Unterkunft quasi direkt neben Stefans/Herberts Unterkunft bekommen hatten und uns ausgiebig bei einem sehr guten Frühstück gestärkt hatten machten wir uns gleich auf den Weg zur Stadtbesichtigung. Dazu heuerten wir, nach einer ersten Enttäuschung diesbzgl., einen super netten/hilfsbereiten Taxifahrer fuer ca. 4h an, um uns zu interessanten Plätzen, Bauwerken etc. der Stadt zu fahren (inkl. entsprechenden Erläuterungen). Insbesondere die verschiedenen Aussichtspunkte waren super klasse und sehr imposant, da man dort die sehr ungewöhnliche Lage, Struktur, Architektur etc. wahrnehmen konnte – beeindruckte uns sehr! (Anm.: der Höhenunterschied zwischen den weiter talabwärts gelegenen südlichen Stadtteilen mit vielen Villen und dem Stadtrand am oberen Ende des Talkessels beträgt ca. 1.000m was bei der Fahrt zu spektakulären Ausblicken führte. Zwischen der Höhenlage der Wohnviertel und dem sozialen Status ihrer Bewohner existiert eine Beziehung: je höher die Lage, desto ärmer die Bewohner).

Da wir eigentlich ein anderes Ziel verfolgten und La Paz somit nur als Durchgangsstation diente verliessen wir die Stadt am nächsten Morgen via Bus Richtung des bekannten Titicaca-Sees. Wir hatten uns dort fuer die auf peruanischer Seite gelegenen Stadt Puno entschieden, da sie ein guter Hub zur Weiterreise in peruanisches Gebiet darstellte. (Anm.: der Titicaca-See befindet sich auf 3.810m des Altiplanos und ist Südamerikas größter See bzw. das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Der westliche (größere) Teil gehört zu Peru, der östliche Teil zu Bolivien. Es gibt eine Vielzahl großer und kleiner Inseln von denen einige Relikte der Inka-Kultur beherbergen. Für die Inka nahm hier die Geschichte ihres Volkes seinen Anfang, als der erste Inka Manco Cápac auf der Isla de Sol die Erde erreichte.).

Zu einer der Attraktionen des Titicaca-Sees gehören die schwimmenden Inseln der Urus, die wir u.a. im Rahmen einer Tagestour besuchten. (Anm.: ursprünglich begannen die Urus schwimmenden Inseln zu bauen, um sich z.B. vor den Inkas zu schützen oder zu verbergen. Die Inseln bestehen aus kreuzweise aufgebrachten Lagen aus Totora-Schilf. Immer wenn ein Angriff drohte, wurde die Verankerung gelöst und die Urus zogen sich mit den Inseln auf den See zurück. Das Totora-Schilf ist eine wichtige Lebensgrundlage. Die Boote für den Fischfang und die Matten für den Bau der einfachen Hütten bestehen daraus. Auch in der Ernährung spielt es eine Rolle.).

Im Rahmen dieser Tour besuchten wir anschliessend auch die Insel Taquile, bewohnt vom Volk „Quechua“. Berühmt wurde Taquile durch sein Textihandwerk. Meistens sind es Männer, die man beim Stricken sieht während die Frauen eine Spindel bei sich tragen. Deshalb auch liebevoll „Insel der strickenden Männer“ genannt. Die Menschen von Taquile in ihrer farbenfrohen, traditionellen Kleidung zieren unzählige Fotos. Farbe und Tragerichtung der Mütze drückt bei Männern aus, ob sie verheiratet oder auf der Suche nach einer Partnerin sind. Umgekehrt macht bei den Frauen der schwarze Rock klar, dass sie schon verheiratet sind während farbige Röcke von noch nicht vergebenen Damen getragen werden. Insgesamt ist die morderne Welt aber auch dort angekommen. Man kann es den Einheimischen nicht wirklich verübeln, dass sie die täglich wechselnden Besuchern ohne große Begeisterung empfangen. Der Tourismus ist für sie aber eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle.

Nach ca. 1 Monat gemeinsamen Traveling trennten sich dann die Wege von Marko und mir. Er fuhr von Puno aus via Zug nach Cusco, um dann die nächste Zeit noch etwas allein zu Reisen und ich fuhr via Bus nach Lima, um von dort aus noch einen „kleinen Umweg“ auf dem Weg back home zu nehmen.

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…und ja…meine Lieben, Freunde, Bekannte und sonstige Interessierte…das war’s dann (erstmal). Nach ca. 8 Monaten schliesse ich an dieser Stelle diesen Blog mit einem mehr als grossen Rucksack voller Eindrücken und Geschichten. Leider kann man sich einfach nicht alles, d.h. jedes Detail, merken, sodass ich diesen Blog wohl selbst nochmal ab und zu zur Hilfe nehmen muss. Ich sagte doch, es geht schneller vorbei als gedacht ;). Meine Erwartungen wurden weit übertroffen. Nein, ich bin schwer begeistert und berührt von der landschaftlichen Vielfalt und Schönheit unseres Planeten sowie der Tradition, Kultur, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der darauf lebenden Menschen (überwiegend! ;)). Ach ja…ich hoffe, dass bei jedem Interessierten der Eindruck entstand bzw. die Zuversicht (etwas) stieg, dass beim Traveling alles irgendwie möglich ist, egal wo – no worries!

VIELEN DANK an dieser Stelle an alle Leser und vor allem an eure vielen Kommentare, Mails und sonstige Kommunikation während der gesamten Zeit sowie an die Personen, die einige Dinge für mich (kurz-/langfristig) in der Heimat regelten – ein schönes Gefühl bzw. Freude! Darüber hinaus natürlich auch ein grosses DANKESCHÖN an alle Personen, die ich unterwegs kennengelernt habe und mir eine super Zeit beschert haben (bzw. immer noch tun ;)) bzw. mir unterstützend zur Seite standen – grandiose Zeiten…wow ;).

In diesem Sinne…mal schauen was so kommt!

Euer Tilly

Movies:

Movie – La Paz Impression

Movie – Taquile Impression

Pics:

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

La Paz

Titicaca

Titicaca

Border Peru

Border Peru

Puno

Puno

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

Titicaca

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Titicaca

Titicaca

Titicaca

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