Zu Gast in der „Heimat“
5 02 2012Nach Buenos Aires hatten wir uns fuer einen kurzen Abstecher in „heimatliche Gefilde“ entschieden. Dazu fuhren wir im Rahmen einer ca. 9h komfortablen (Nacht-)Busfahrt nach Cordoba (ca. 800km westlich von BA) und von dort anschliessend in das sich ca. 90km südwestlich gelegene „Villa General Belgrano“, eine kleine „deutschsprachige Enklave“. Der Ort wurde von Deutschen gegründet und ist fest in der Hand deutscher Einwanderer oder deren Nachfahren. Zum Teil leben dort auch noch Versehrte des bekannten Kriegsschiffes Graf Spee.
Die Kleinstadt ist sehr bekannt in Argentinien weil dort z.B. jedes Jahr das größte Bierfest des Landes stattfindet (natürlich im Oktober ;)). Andere Feste dort haben so bekannte Namen, wie „Fest der Wiener Torten“, „Fest der Alpenmilchschokolade“ etc.. So kommen die Touristen dann dorthin, um mal zu sehen/fühlen wie sich „deutsche Kultur“ bei Schnitzel, Würstchen, Sauerkraut, Kirschkuchen und natürlich sehr viel Bier darstellt. Das dies insgesamt natürlich wieder einmal nur einen bestimmten Teil unseres Landes bzw. unserer Nachbarn repräsentiert liessen wir einfach mal (im Urlaub) durchgehen ;). In gefühlt jedem zweiten Shop wird jede Menge Kitsch verkauft.
Unsere Unterkunft, auch hier sprach der Eigentümer etwas deutsch, war fußläufig vom Busterminal und dem kleinen Stadtzentrum entfernt. Die Lage und Ambiente erinnerte etwas an einen Sissi-Film. Der erste Eindruck im Ort brachte einem das Gefühl durch einen Disneypark in Alpenlandgestalt zu flanieren. Alles etwas kitschig und überzogen.
Im Rahmen der Erkundungen hatten wir auch schnell ein „Stammlokal“ (Roter Hirsch) ausgemacht, wo wir etwas deutsche Küche geniessen konnten und natürlich das Bier aus den obligatorischen 1l Flaschen, zuletzt sogar im Sektkühler gereicht. In den Tagen lernten wir eine deutsche (ältere) Skatrunde und sogar kurz die Eigentümerin kennen, die uns ab diesem Zeitpunkt immer 10% Rabatt auf alles gab – lehnten wir natürlich nicht ab ;). Diese Gastfreundschaft wird dort seit 48 Jahren gelebt. Es ist das älteste (mit selbem Besitzer) dort im Ort, erzählte sie uns stolz.
Am zweiten Tag unternahmen wir eine Radtour. Ziel war eigentlich ein nahegelegener See. Naja, hierbei unterschätzten wir etwas die erhaltene Umgebungskarte. Der See war einfach doch sehr weit entfernt, es waren ca. 30 Grad. Wir entschieden uns dann spontan fuer eine andere Route, die uns an einem Fluss entlang führte. Zuvor machten wir noch eine kleine Rast an einer alten kleinen Kirche im Ort Los Reartes. Am Fluss selbst lernten wir dann etwas die argentinische Campingkultur kennen. Dort sehr eng gedrängt genossen sie die Sonne und Barbecue sowie die erfrischenden Wogen des kleinen Flusses. Das Wasser testeten wir natürlich auch und machten eine kleine Erfrischungspause. Der Weg sollte eigentlich zu unserem Ort zurückführen, irgendwie verirrten wir uns unterwegs mal ein wenig. Doch mit etwas Verstand fanden wir den richtigen Weg. Auf einer etwas buckeligen Abfahrt kam es dann noch zu einem Sturz, der mir einige Abschürfungen und eine unangenehme Rippenprellung einbrachte.
Eine kleine Wandertour sollte uns am dritten Tag zu verschiedenen ausgewiesenen und markant klingenden Brauereien führen. Doch wir fanden meist nur eine Art Shop oder kleines Restaurant vor. Absolut kein typischer Brauereicharakter – schade!
Am letzten Tag machten wir bei weiterhin sehr heissen Bedingungen noch eine kleinere Wandertour zu einem umliegenden Panorama-View-Point (Pico Aleman). Dort erwartete uns eine „Heilige-Maria-Statue‘, die als Schutzpatron über den Ort dort wacht. Diese wurde 1981 nach einem sehr schweren Hagelunwetter dort aufgestellt und Einheimische sagten, dass seitdem kein schweres Unwetter mehr VGB heim gesucht hat. Fuer manche wurde dieser Punkt wohl auch als Grabsstaette genutzt, denn wir fanden dort auch eine Urne. Wurde hier jemand bestattet? Wir wissen es nicht! Den Tag dann noch mit Pool, Entspannen und feuchtfröhliches rustikales Abendmahl verbracht bzw. ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen Weiterreise…
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Hey Tilly,
sieht so aus als neigt sich diese XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXL Reise so langsam dem Ende. Ich habe mich über jeden Reisebericht, die vielen Bildchen + Videos gefreut und sicher auch schon das ein oder andere Ziel für eine eigene kleinere Reise (irgendwann einmal) ausgemacht ;-). So oder so, genieß die letzten Stationen und Eindrücke fremder Welten und komm gesund sowie mit aufgeladenen Akkus wieder gut nach Hause…
…wir sehen uns hoffentlich bald mal wieder.
Bis dahin Grüße aus Berlin bei derzeit nur noch -5 Grad (ich hatte die Tage auch schon -17 Grad gesehen)
– Sven –
Hallo Marko.
dein Bart lässt vermuten, dass es dir gut geht und wenn das Bier in 1 Literflaschen gereicht wird stellt sich das Grinsen ja automatisch ein. Ich freu mich schon auf die nächsten Berichte und Bilder.
Ich wünsch euch noch eine gute Reise….
Jens